Jetzt haben wir einen schönen neuen Dutch Oven (kurz DO genannt) und möchten ihn logischerweise auch benutzen.
Für “Erstbesitzer” stellen sich aber oftmals viele Fragen, die ich versuchen werde, hier zu beantworten.
Eine Frage, welche sich viele stellen ist, ob man einen Dutch Oven noch einbrennen muss. Heutzutage sind alle mir bekannten DO schon ab Werk eingebrannt, so dass dies nicht mehr nötig ist. In den meisten älteren Tutorials, Anleitungen zur Behandlung von DO wird das Einbrennen noch vorgeschrieben, empfohlen, die damaligen Dutch Oven waren halt noch nicht vorbehandelt.
Was ich aber ans Herz legen möchte – jeder neue DO sollte vor der ersten Benutzung mit heissem Wasser und etwas Spülmittel gründlich ausgewaschen werden, um etwaige Produktionsrückstände oder auch “wachsähnliche” Substanzen aus dem Dutch Oven zu entfernen.
Der erste Waschvorgang ist auch der einzige, bei dem Spülmittel benutzt werden sollte!
(Ausnahmen bestätigen die Regel, da komme ich später noch drauf zu sprechen 😉 )
Die Reinigung:
Ich hatte es im Beitrag zum nützlichen Zubehör schon kurz angerissen, zum Reinigen des Dutch Ovens reichen im Normalfall heisses Wasser und eine Spülbürste. Ganz hartnäckigen oder eingebrannten Resten gehe ich mit dem Petromax Ringreiniger an den Kragen.
Sollte das wieder erwarten nicht funktionieren, so bleibt einem als letzter Weg nur der Griff zum Spülmittel oder zu Akopads. Dies sollte aber wirklich nur das allerletzte Mittel sein. Die Patina geht verloren und es bleibt einem nichts anderes übrig, als den DO neu einzubrennen – sowas will jeder Dutch Oven Benutzer vermeiden!
Die Pflege:
Zunächst, nach der Reinigung, den Dutch Oven ordentlich abtrocknen. Das versteht sich eigentlich von selbst 😉 Dann gibt es mehrere Möglichkeiten, den DO zu konservieren, sprich vor Rost zu schützen. Alle haben eins gemeinsam, der DO wird eingeschmiert oder eingesprüht, sprich er bekommt einen dünnen Schutzfilm.
Auf dem Bild seht Ihr verschiedene Mittel, mit denen man den DO nach der Reinigung behandeln kann.
Trennspray, verschiedene Öle bzw Fette, oder auch eine spezielle Dutch Oven Pflegepaste. Letztenendes kann/ muss jeder für sich selbst entscheiden, zu was er/ sie denn greifen mag, seine eigenen Erfahrungen machen.
Ich für meinen Teil habe mich für Trennspray entschieden, weil es die einfachste und sauberste Lösung für mich ist.
Hinzu kommt noch, dass oft Probleme auftreten mit ranzig gewordenem Fett/ Öl, das gibt erstens einen unangenehmen Geruch und kann sich auch auf den Geschmack der im DO zubereiteten Speisen negativ auswirken, In den meisten mir bekannten Fällen half auch kein Auswaschen, der Dutch Oven musste neu eingebrannt werden…
Das Einbrennen:
Sollte der Dutch Oven, aus was für Gründen auch immer, sei es dass einem Speisen angebrannt sind, sei es dass der DO Rost angesetzt hat durch unsachgemässe Behandlung, neu eingebrannt werden müssen, geht man wie folgt vor:
Es versteht sich von selbst, den DO vorher ordentlich zu reinigen, eventuelle Roststellen zu entfernen. Danach gut abtrocknen.
Auch hier gibt es wieder manigfaltige Möglichkeiten. Ein dünner Ölfilm, Fett, wie das oben auf dem Bild zu sehende Palmin (oder anderes Kokosfett) etc etc. Bei Ölen sollte man darauf achten, dass sie einen möglichst hohen Rauchpunkt haben, wir wollen das Öl schliesslich nicht verbrennen.
Meine besten Erfahrungen habe ich mit der Einbrenn und Pflegepaste von Petromax gemacht. Nicht, dass ich viele Dutch Oven hätte neu einbrennen müssen, aber ich habe noch mehrere Modelle, die nicht “pre seasoned” waren, sowie einige kleine Servierpfännchen, denen es ebenfalls verwehrt war, vom Hersteller vorbehandelt zu werden.
Wie dam auch sei, einbrennen kann man in “einem geschlossenen Raum” mit genug Hitze, wir sprechen hier von 220-250°C. Dieser geschlossene Raum kann ein Grill sein, sowohl Gas- als auch Holzkohlegrills sind geeignet, ein Holzbackofen, ein Keramikei etc etc. Selbst in einem normalen Elektrobackofen kann man einen Dutch Oven einbrennen. Hiervon rate ich aber dringend ab, da Qualm und Geruch dabei leider nicht vermeidbar sind.
Wer irgendwie die Möglichkeit dazu hat – macht es draussen, nicht in der Küche der Wohnung!
Ok, der DO wird mit einem dünnen Film des ausgewählten Mittels überzogen und kommt dann in die Hitzequelle, für ca 2,5-3h. Zwischendurch wird immer mal wieder vom Mittel der Wahl aufgetragen. Nach dem Einbrennen sollte der DO eine gleichmässige tiefschwarze Fabe bekommen haben.
Eine ungleichmässige Farbgebung deutet auf ein nicht gleichmässig aufgetragenes Öl/Fett / Paste hin. Dann kann der man eine weitere Schicht auftragen und den DO nochmals in die Hitze stellen.
Die Aufbewahrung:
Zur Aufbewahrung empfiehlt es sich, einen Lappen (z.B. die hier erwähnten Grubentücher) oder ein Küchenkrepp zwischen Deckel und Topf zu klemmen, so dass gewährleistet ist, dass die Luft im DO zirulieren kann. Links im Bild zu sehen – es ist zwar ein Tuch dazwischengelegt, aber der Deckel sitzt plan auf, der Sinn und Zweck der Aktion ist nicht erreicht 😉
Ein etwas geöffneter Deckel wirkt dem oben erwähnten Ranzigwerden entgegen.
Gelagert werden sollte der DO dann an einem trockenen Ort ohne hohe Luftfeuchtigkeit, z.B im Keller.
Wenn ihr all dies beachtet ist ein Dutch Oven eine Anschaffung für die Ewigkeit, er kann über Generationen weg vererbet werden 😉